Englische Spiele nebenbei – ohne Materialien

Juli 2, 2022

Englische Spiele für nebenbei: im Park, am Pool, im Auto ...

Gibt es englische Spiele für unterwegs? Muss man da ein Kartenset kaufen? Gibts ne App? Ich habe aber keine Lust, was vorzubereiten. Kann ich das auch mit meinen Kindern spielen?

Ferienzeit ist Spielezeit. Ich merke es ja an mir selbst: Ich gehe spazieren, liege im Garten, sitze im Café und habe Lust, zu entspannen.

Wenn die Sonne scheint, sind wir alle nicht so ernst und haben Lust, "was zu spielen". Am besten draußen. Weg vom Computer. Im Park, oder im Wald, am Strand oder im Freibad.

Bleibt dein Englisch dann zwangsläufig auf der Strecke?

Nein, natürlich nicht.

Du hast dein Englisch immer im Gepäck.

Sind Spiele zum Englischlernen Spiele?

Eine kleine Vorwarnung: Ich bin nur bedingt begeistert von "Spielen zum Englischlernen". Klar, es gibt tolle Spiele für den Unterricht, aber willst du wirklich ein Spiel spielen, das für die 5. und 6. Klasse entworfen wurde? Oder für den Wortschatz Sekundarstufe II? 

Viele Spiele zum Englischlernen sind in erster Linie Vokabeltests, die sich als Spiel verkleiden. Oder es sind "ganz normale Spiele", die als Englischlernspiele verkauft werden.

Dann kannst du auch gleich "ganz normale Spiele" spielen, oder?

"Normale" Spiele auf Englisch spielen: Warum eigentlich nicht?

Spiele für Englischlernende sind nur dann toll, wenn sie auch wirklich als Spiele funktionieren. Das Ziel des Spiels muss "ohne Englisch" interessant sein.

Es geht darum, "einfach mal zu machen", ohne auf die Ergebnisse zu schauen. Wer wirklich spielt, achtet auf das Spiel - nicht auf die Sprache, in der das Spiel gespielt wird.

Wenn du also ein Spiel auf Englisch spielen willst, dann frag dich:

  • Würde ich das auch auf Deutsch spielen?
  • Macht mir das Spaß?

Wenn nicht, lass es.

Hol dir keine "Spiele" ins Haus, die dich nur darin bestätigen, dass "Englisch" keinen Spaß macht. Das wäre unfair deinem Englisch gegenüber.

Achte lieber darauf, was du und deine Familie oder Freunde sonst so spielen, wenn "einfach nur spielen" angesagt ist.

  • Spielt ihr Brettspiele?
  • Karten?
  • Liebst du Wortspiele, Scrabble, Wordle, oder Kreuzworträtsel?
  • Oder spontane Ratespiele ohne Vorbereitung?
  • Hast du als Kind gerne Sätze aus Autokennzeichen gemacht?
  • Oder spielst du mit deinen Kindern "ich sehe was, was du nicht siehst"?
  • Sucht ihr Bilder in Wolken?
  • Denkst du dir gerne Geschichten aus?

Na dann. Spiel diese Spiele - auf Englisch.

Wenn du anfängst, auf Englisch zu spielen, entdeckst du vielleicht auch Spiele wieder, die du als Kind besonders gerne hattest - oder Spiele, die du unter anderem Namen kennst: Na, "I spy with my little eye"?

Tipp: Mach deine Spiele zu englischen Spielen

Schau, welche Spiele du oft mit anderen spielst.

Viele Spiele sind "sprachneutral" - sie enthalten an sich keinen Text. Kartenspiele oder Würfelspiele wie Yatzee kannst du auch sehr leicht auf Englisch spielen.

Dann musst du nur noch die Regeln auf Englisch im Internet suchen - und du hast ein englisches Spiel.

Du müsstest dann nur noch lernen, wie man sich auf Englisch über Yatzee-Würfe aufregt oder über Canasta-Regeln streitet.

Besonders einfach: Englische Spiele ohne Vorbereitung und Materialien

Hier habe ich einige Spiele zusammengestellt, die nebenbei, einfach so, ohne Vorbereitung funktionieren.

20 questions

20 questions ist ein klassisches "Parlour Game", also ein Spiel, für das man nur Sprache braucht. Deshalb sind diese Spiele auch nach dem französischen Wort für Sprechen - parler - benannt. Im 19. Jahrhundert spielte man die - klar - im "Parlor" oder "Parlour", dem Salon. Da, wo man nach dem Essen mit seinen Gästen saß.

Heutzutage geht das auch im Park, am Strand oder im Auto.

So gehts:

Ein Spieler denkt sich eine Person oder ein Objekt aus. In manchen Varianten sagt man vor Spielbeginn, ob es sich um ein "animal", "vegetable" oder "mineral" handelt, also ein Tier, eine Pflanze oder eine nicht-organische Substanz. Wenn es dich nervt, dass "wood" nach dieser Klassifikation ein "vegetable" wäre, such einfach andere Kategorien aus. Es hilft aber, den "Questioners" einen kleinen Tipp zu geben.

Alle anderen Spieler, die "Questioners", stellen nacheinander Fragen.

  • Variante 1: Die Antwort darf nur "yes" oder "no" sein.
  • Variante 2: Fragen dürfen "this or that"-Fragen sein ("one or a group", "male or female" oder so).

Es wird gezählt. Nach 20 Fragen haben die "Questioners" verloren, wenn sie nicht erraten haben, worum es geht. Dann darf der oder die "Answerer" nochmal.

Wer die Antwort findet, ist in der nächsten Runde "Answerer".

"It's my turn!"

Zum Reinhören:

In den 1940ern und 1950ern gab es "20 questions" auch als Radiosendung. Wenn du gerne wissen möchtest, wie so eine Radiostimme im britischen öffentlichen Rundfunk geklungen hat, hör hier rein: Klick hier, um zum Youtube Video mit der Sendung zu kommen.

Die "Questioners" in dieser Aufnahme haben gute Frage-Strategien, da kannst du dir was abschauen. Oder hören. Was natürlich gut für dein Hörverstehen ist, nur so nebenbei.

What was the question?

Bei diesem Spiel geht es auch ums Fragenstellen. Und darum, mehr über eine Person herauszufinden. Das macht es zu einem wunderbaren Icebreaker-Spiel in neuen Gruppen.

So gehts:

Eine Person gibt den anderen ein Wort oder eine Zahl.

Die anderen raten nacheinander, was die richtige Frage sein könnte: If this is the answer - what could be the question?"

Ein Beispiel:
"The answer is: 2003."
"Is the question: 'When did you finish your university degree?'"                   - "No."
"When did you meet your husband?"
"When did you .... move to the UK?"
"Yes!"

Gruppenvariante:

Jede Person schreibt 3-4 Zahlen oder Wörter auf einen Post-it. Ihr lauft herum und stellt den anderen Fragen, die zu ihren Antworten passen könnten.

Noch eine Variante:

Ihr könnt dieses Spiel natürlich auch ganz bewusst für euer Englisch nutzen. Dann könntet ihr zum Beispiel überlegen, wie viele unterschiedliche Fragen ihr für diese Antwort formulieren könnt.

Beispiel:
"The answer is: pizza."
"What do you want to eat?"
"What is your favourite food?"
"What did you eat yesterday?"
"What's in the freezer?"

Ein klassisches Wettkampf-Element wäre:
Wer kann die meisten Fragen formulieren?

Welche Fragen ihr dann akzeptiert, müsst ihr aber unter euch ausmachen. Bei "what do aliens love to eat?" gäbe es Diskussionsbedarf. Wenn ihr das auf Englisch klärt, spielt ihr in der Profi-Liga.

What is it? Englische Spiele mit Handy-Schnappschüssen

Das ist ein Spiel für alle, die gerne mit der Kamera unterwegs sind. Als ich noch für eine Tageszeitung gearbeitet habe, hatten wir eine Sommerserie: "Wo ist das?" Dafür haben wir Fotos in der Region gemacht: Von Brunnen, Bänken, Gebäuden oder Skulpturen, die die Menschen in der Umgebung durchaus erkennen könnten. Wer wusste, was auf dem Bild ist, konnte sich in der Redaktion melden und einen Preis gewinnen.

Das geht natürlich auch ohne Preis. Überall. Im Urlaub oder zu Hause.

Macht Bilder, wenn ihr unterwegs seid und lasst die anderen hinterher raten: "Where is it?"

Es ist immer wieder erstaunlich, was andere Menschen bemerken, sehen, schön oder interessant finden. 

"Wow, I hadn't noticed that!"
"Is that in the village where we had lunch?"
"No, no, it is just next to the supermarket."

Variante:

Macht Ausschnittsbilder. Eine Kachel anstatt der ganzen Wand. Ein Henkel anstatt der Tasse. Die Ecke von einem Straßenschild.

Danach können die anderen raten, was es ist.

"What's the story" oder "Caption contest"

Die Bilder auf euren Handy-Kameras können auch für gemeinsames Geschichtenerzählen benutzt werden.

Fotografiert Dinge oder Orte, die euch irgendwie besonders erscheinen. Ein Stuhl im Park. Eine zerbrochene Brezel auf dem Boden.

Danach erfindet ihr eine Geschichte für das Bild.

Eine kleine Inspiration findest du auf meinem Instagram-Account: Klick hier, um den Post mit dem Stuhl im Park zu sehen. Lies die Kommentare, oder schreib gerne deine eigene Idee dazu.

Oder ihr schreibt Bildunterschriften und wählt die witzigste oder originellste "Caption" aus, so wie der New Yorker das jede Woche im "Cartoon Caption Contest" anbietet: Hier klicken, um zur New Yorker Cartoon Contest-Seite zu kommen.

Wenn ihr Lust habt, könnt ihr sogar eine ganze Ausstellung gestalten:

Druckt Bilder aus. Hängt sie an die Wände. Erzählt den anderen in der Gruppe, warum dieses Bild so besonders ist.

Noch einfachere Variante ohne Fotos:

Oder gestaltet eine "micro-exhibition" mit Dingen aus eurem Haus. Wie so etwas aussehen kann, beschreibe ich in diesem Blogartikel: (hier klicken, um zum Blogartikel "Museums in the UK zu kommen").

Scavenger hunt: Spazierengehen als Spiel

Ich liebe Listen. Listen sind wie kleine Kreativitäts-Motoren. Das kann mit oder ohne Wettbewerbselement funktionieren.

Stell dir selbst kleine Herausforderungen oder veranstaltet eine Miniatur-Schnitzeljagd in Teams.

  • 10 yellow things that are not plants.
  • 10 things that you don't see at home.
  • 5 animals
  • 10 types of food.
  • 5 street signs.
  • How many different surfaces can you walk on in the next 5 minutes?

Und natürlich alles, ohne euch selbst oder andere dabei in Gefahr zu bringen oder unnötig zu nerven. Ich wollte es nur gesagt haben.

Kleine Inspiration gefällig? Klick hier, um dir meinen englischen Scavenger Hunt zum Ausdrucken herunterzuladen.

I spy

"I spy with my little eye, something beginning with k."
"I spy with my little eye, something blue."

Ich seh etwas, was du nicht siehst. Alles klar, das kannst du wirklich überall spielen. Nur vielleicht nicht im Auto. Oder wenn dann nur im Stau.

Conversational English während du nachdenkst:

Während du englische Spiele spielst, wirst du merken, dass sich bestimmte "chunks" wiederholen, also Wortgruppen, die immer genau gleich vorkommen. Schau mal, wie die beiden Romanfiguren Nisha und Aliki "I spy" spielen, und wie viel "conversational English" sie dabei benutzen:

‘I spy with my little eye, something beginning with N!’ Aliki said. ‘Hm, that’s a hard one,’ Nisha said. (...) ‘Hmmm, let me see. Nature?’ ‘Nope.’ ‘Erm . . . nuts!’ ‘Where do you see nuts?’ ‘There are almond trees on the hills.’ ‘Well, if there are, I can’t see them.’ ‘How about’ – Nisha was looking around again, this time at the other passengers – ‘novel!’ ‘Nope.’ ‘Aliki, this is too difficult.’ ‘Keep going!’ she said. (...) ‘Let me try one last time . . .’ There was a long pause. ‘Nostril!’ ‘The answer,’ said Aliki, ‘is Nisha.’ ‘Me?’ Aliki had nodded. ‘That’s cheating! I can’t see me!’ ‘Why?’ she said. ‘I see you!’ ‘I would never have guessed that. I could have gone on all week and I would never have guessed that.’ ‘Isn’t it funny,’ Aliki said, in her most adult voice, ‘that you saw everything but yourself?’

Lefteri, Christy. Songbirds (pp. 146-147). Bonnier Publishing Fiction. Kindle Edition.

Guess the person

Ich habe dieses Spiel auf meiner ersten Silvesterparty in England kennengelernt. Eigentlich mag ich keine Spiele, bei denen es um Personen geht, weil ich mir Namen so schlecht merken kann. Das Tolle an diesem Spiel ist, dass du Namen auch umschreiben kannst. Das kann besonders in den letzten beiden Runden unterhaltsam werden.

So gehts:

1. Alle Spieler schreiben 5-10 Namen auf kleine Zettel und werfen sie in ein Gefäß. (Wählt wirklich bekannte reale oder fiktive Personen).

2. Im Team: Nehmt einen Zettel aus dem Topf und erzählt eurem Team etwas über die Person, bis die anderen den Namen raten. Legt den Zettel zur Seite. Dann kommt die nächste Person in eurem Team dran.

Ihr habt eine bestimmte Zeit pro Team, um Namen zu raten (1-2 Minuten). Nach dieser Zeit ist das andere Team dran. So wechseln sich die Teams ab, bis das erste Team sein Gefäß geleert hat.

Variation:

In der ersten Runde könnt ihr auch eure eigenen Zettel behalten und diese Namen erklären. Wenn der Name geraten wurde, kommt der Zettel IN den Topf. Dann spielt ihr, bis alle Zettel im Topf sind.

Mit dieser Variation kann es nicht passieren, dass ihr einen Namen erklären müsst, den ihr nicht kennt. Allerdings kann gerade das besonders zum Denken anregen. Ich sollte einmal den Namen "Alex Salmond" erklären, hatte damals aber keine Ahnung, wer das ist. Die anderen - alle Briten - waren so nett, mir über kulturelle Hürden zu helfen. Ich durfte jemanden aus dem anderen Team um Hilfe bitten. Sie hat mir zugeflüstert: "It's a politician." Daraus wurde bei mir dann: "Er, it's a politician. The name sounds like a fish." Hat funktioniert.

Wenn Zeitbeschränkungen nicht gut funktionieren:

"Schnell! Schnell!" Es gibt nichts Schlimmeres als Zeitdruck, wenn du etwas Neues erklären willst. Ihr könnt statt der zeitlichen Begrenzung pro Team auch sagen: 3 Aussagen pro Name. Wenn er erraten wurde, kommt er in den Topf, wenn nicht, kommt erstmal das andere Team dran. Da könnt ihr kreativ sein mit den Regeln, klar.

Make it more fun:

Spielt in mehreren Runden. Die erste Runde funktioniert wie gerade beschrieben.

In der zweiten Runde dürfen nur noch 3 Wörter verwendet werden, um jeden Namen zu umschreiben. In der dritten Runde nur noch ein Wort (da war "fish!" natürlich sehr hilfreich). In der vierten Runde darf nur noch eine Geste benutzt werden.

Natürlich will man dabei schneller als das andere Team sein, deshalb dauern die letzten Runden oft nicht mehr lange.

Das Spiel bietet viel Gelegenheit, Sprache wiederzuverwenden und motiviert, möglichst in einfachen und knappen Worten zu sprechen. Außerdem führen ausgerechnet die scheinbar unsinnigen Beschreibungen oft zu schnellen Rate-Ergebnissen. Dein Englisch wird sich wohl fühlen.

A-Z

Das kennen wir alle: Du schreibst die Buchstaben A-Z auf ein Blatt Papier. Dann versuchst du, Wörter für jeden Anfangsbuchstaben zu finden.

Auf Englisch geht das natürlich auch. Dafür kannst du außerdem Themen festlegen:

Something I see, hear, smell, or feel right now.

Something we have seen, learned, or done this weekend/ during the holidays.

Something from the film we have just seen.

Something from the book I have just read.

Dabei geht es gar nicht so sehr darum, die ganze Liste abzuarbeiten, sondern darum, dich ein bisschen zu fordern. Can I think of a word starting with "H" that describes something about our Sunday walk?

Du schaust genauer hin oder gräbst Erinnerungen aus, die du gar nicht bewusst hattest. Oh right, we saw a heron by the lake!

Das geht als Teamsport (let's try to make a complete list) oder als Wettbewerb. Dann gibt es Punkte für die meisten Wörter, oder auch doppelte Punktzahl für ein Wort, das sonst niemand in der Gruppe hat.

Kleiner Fact about me:

Ich mag eigentlich keine Spiele, in denen es ums Gewinnen geht. Ich mag lieber Team-Aufgaben.

Wortassoziationen

Einfacher gehts fast nicht mehr: Eine Person sagt ein Wort. Die nächste Person sagt ein Wort, das irgendwie mit dem ersten Wort zusammenhängt - die Assoziation kann sehr lose sein ("both start with the letter a").

Das kannst du übrigens auch mit dir selbst spielen und herausfinden, in welche Richtung dich deine Assoziationen schicken.

Wie ich mal vom Asphalt zum Alien gekommen bin und was du sonst noch so in 5 Minuten kreativer Pausenzeit anstellen kannst, findest du in meinem Blogartikel Kreative Pause am Schreibtisch heraus. 

Wenn dir das zu lose ist, schau dir an, wie das Spiel "Carnelli" funktioniert. Anscheinend spielen das die Mitglieder von Mensa besonders gerne: Klick hier, um zum Wikipedia-Eintrag für Carnelli zu kommen.

2 truths and a lie

Lehrerfortbildung, Netzwerktreffen, Geburtstagspartys - es gab eine Zeit, in der ich dieses Spiel gefühlt bei jedem Zusammentreffen mit mehr als drei anderen Personen spielen musste.

Warum aber auch nicht?

Dahinter liegt ja ein spannendes Gedankenexperiment:

  • Welcher "fact about me" ist überraschend für andere Menschen?
  • Was erwarten sie nicht von mir?

Mein erstes Auto hatte einen Spoiler. Das überrascht andere Menschen. Ich habe den Spoiler nicht gewählt - das Auto war schon etwas älter und hatte mehrere Vorbesitzer, als ich es gekauft habe. Aber Spoiler ist Spoiler. Ob er vorher Markus, Manfred und Daniel gehört hat, ist ja egal, oder?

  • Oder andersrum: Was erwarten sie von mir - aber es trifft nicht zu?

Viele Menschen denken zum Beispiel, dass ich Vegetarierin bin. Stimmt aber nicht. Ich esse zwar hauptsächlich vegan, aber eben nicht ausschließlich.

So gehts:

Jeder schreibt zwei wahre Informationen und eine Lüge über sich auf einen Zettel.

Die anderen raten, was die Lüge ist.

Write down 2 truths and a lie about yourself.

What are your "incredible truths"? What could make a "credible lie"?

Lass dich von den Reaktionen der anderen überraschen. Kennen sie dich besser als du dachtest? Oder überraschst du deine Umwelt immer wieder aufs Neue?

Trick:

Wenn dir keine passende Lüge einfällt, ändere eine wahre Information ab. Im Workshop hat eine Teilnehmerin mal den Satz benutzt: "I'll fly to France in 4 weeks."

Die Lüge: Sie fliegt nicht. Sie nimmt den Zug.

Das war eine passende Lüge, weil das mit dem Fliegen irgendwie nicht zu der Person gepasst hätte. Hätte sie gesagt "nee, es sind nur 3 Wochen", hätten wir Mitspielerinnen uns vermutlich unfair behandelt gefühlt, weil das zu "random" gewesen wäre. Aber so hat sie aus einer unscheinbaren Aussage eine gute Lüge gemacht - und einen Redeanlass. Do you still fly on holiday, or do you try to take the train when possible?

Keine Ideen? Schau in meine "Facts about me"-Liste

Wenn es dir schwer fällt, spontan "facts about me" oder eben auch "lies about me" zu finden, dann brauchst du eine Liste. 

Hol dir Inspirationen für deine eigene "Facts about me"-Liste. Danach hast du nie wieder Probleme mit "2 truths and a lie": Klick hier, um zum Blogartikel zum Thema "Facts about me" zu kommen.

I went to the market, and I bought ...

Noch so ein Klassiker. Ich packe meinen Koffer. Kennst du, oder? Eine Person fängt an mit "I went to the market, and I bought a loaf of bread." Die nächste Person macht weiter mit "I went to the market, and I bought a loaf of bread and a tin of beans". Die nächste Person wiederholt diese Dinge und fügt noch einen neuen Einkauf hinzu. Und so weiter, so lange, bis ihr keine Lust mehr habt. Das Spiel funktioniert prima im Auto.

Variationen:

I packed my bag, and I took ...
I went to the park and saw...

Memory Palace oder Turn it into a Story

Du kennst den Memory Palace oder Mind Palace vielleicht eher als Technik, um dein Gedächtnis zu trainieren. Ja, so haben sich die Griechen und Römer ihre Reden gemerkt: Jedes Argument wurde dafür gedanklich mit einem Ort "verankert". So kannst du auf einem Spaziergang oder beim gedanklichen Rundgang durch dein Haus einen Vortrag üben.

Zum Spiel wird das Ganze, wenn du versuchst, dir eine Liste mit Wörtern ohne logische Verbindung zu merken. In der richtigen Reihenfolge.

Das funktioniert mit dem Memory Palace, aber noch besser geht es, wenn du dir gleichzeitig auch eine Geschichte dazu ausdenkst. Das geht alleine, aber auch als Team. Dann sagt oder schreibt jeder einen Satz und gibt die Liste danach weiter.

Beispiel:

committee - bowl - umbrella - megaphone - tandem - fishing net

So, there's a committee, with serious faces, and they are all wearing black clothes. They are sitting at a long table. In the middle of the table is a bowl of apples. The apples are shiny and red and look super tasty. I look at the apples and notice that it is raining outside. Wow! There is a man with an umbrella that is red, like the apples! He is holding a megaphone, too. That is strange. Suddenly, two men on a tandem cycle past and catch the man in a fishing net.

Ist das jetzt noch Spielen?

Aber das sind doch alles "einfach nur" kreative Aktivitäten, die gar nichts mit Englisch zu tun haben?

Ja, stimmt. Warum auch nicht?

Ganz viele Kreativtechniken sind ein Spiel mit Sprache.

Sehr oft brauchst du dafür keine besonders ausgefeilte Sprache, sondern eher Ideen. Und Ideen lassen sich oft ganz einfach ausdrücken. Oder komplexer, wenn du gerade nicht am Pool liegst.

Deshalb eignen sich Sprachspiele auch für englische Spiele. So bleibt dein Englisch wach und immer wieder frisch: Du verwendest immer wieder Wörter, die du schon hast - und zwar spielerisch und ohne echtes Ziel.

Ist Spielen eigentlich wirklich nützlich für mein Englisch?

Ja. Auch, wenn du damit keinen Lernplan abruckelst. GERADE wenn du damit keinen Lernplan verbindest. Ungeplante Sprache, in echten Zusammenhängen, für echte Kommunikation ist der Gold-Standard im Sprachenlernen.

Schau doch mal, ob in dieser Liste einige deiner Englisch-Lernziele vorkommen:

  • Du verwendest automatisch immer wieder die Wörter, die du hast.
  • Du bringst bekannte Wörter in neue Zusammenhänge - das hält sie "frisch" und festigt dein Gedächtnis.
  • Du hast einen echten Grund, neue Wörter nachzuschlagen.
  • Du verwendest Strukturen und Techniken wie Fragen, Zusammenfassungen, Erklärungen, Umschreibungen oder Gesten, die du für dein Alltags-Englisch brauchst.
  • Du übst, "on the spot" zu denken, also spontan eine Lösung für ein Sprachproblem zu finden.
  • Du verhandelst Regeln mit anderen, klärst Unklarheiten, freust dich mit ihnen, unterbrichst sie oder ermutigst sie. Englische Spiele geben dir Gelegenheiten für "conversational strategies."

Englische Spiele sind also nützlich. Aber in erster Linie versüßen sie dir den Stau oder die lange Bahnfahrt, regen dich zum "faulen Denken" an, während du am Pool liegst und beschäftigen dich gedanklich, ohne Ziel und ohne Druck, dafür mit Neugier und Spaß - wie Spiele das halt so tun.

Das könnte dich auch interessieren:

Hinterlass mir einen Kommentar:

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}
>